Jim Rickards Strategische Investments

Real Money Alert | (Währungs-)Kriege werden den Euro zerschlagen

Unser Trade:

„Kauf zum Eröffnen“ FXE – 15. März 2024, $102 Put-Option bis zu einem Preis von $3,90 pro Kontrakt.


 

​Liebe Leser von Strategische Investments Pro,

wenn der Krieg zwischen Israel und der Hamas eskaliert und die Exporte von Öl und Flüssigerdgas aus dem gesamten Nahen Osten unterbrochen werden, wird Europa zu den am stärksten betroffenen Volkswirtschaften gehören.

Aber auch ohne eine solche Eskalation steckt die Wirtschaft der Eurozone in ernsthaften Schwierigkeiten und steuert auf eine tiefe Rezession zu.

Die europäische Wirtschaft ist schwach

Einen frühzeitigen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen die Einkaufsmanagerindizes (Purchasing Managers Index, PMI). Die Ergebnisse basieren auf monatlichen Konjunkturumfragen unter sorgfältig ausgesuchten Unternehmen. Die Befragung erfolgt getrennt nach Sektoren.

In der nachfolgenden Grafik ist der Composite Output PMI (linke Skala) abgebildet. Dies ist ein gewichteter Durchschnitt aus dem Produktionsindex des verarbeitenden Gewerbes und dem Index der Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor. Ein Wert über 50 signalisiert Wachstum, während ein Wert unter 50 für ein Schrumpfen der Wirtschaft spricht. Die Daten beinhalten die letzten Umfrageergebnisse vom 06. November.

In der rechten Skala sehen Sie die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (Gross domestic product, GDP).

Im Bericht von S&P Global heißt es dazu:

„Der Wirtschaftsabschwung in der Eurozone hat sich zu Beginn des vierten Quartals beschleunigt, wie aus den vorläufigen Daten der PMI-Umfrage für Oktober hervorgeht.
Die Produktion des privaten Sektors ging so stark zurück wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr, wenn man die von der Pandemie betroffenen Monate ausklammert.
Auch die Auftragseingänge gingen immer schneller zurück, was auf ein sich verschlechterndes Nachfrageumfeld sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen hindeutet.
Infolgedessen bauten die Unternehmen erstmals seit den Schließungen Anfang 2021 wieder Arbeitsplätze ab und konzentrierten sich weiterhin auf eine kostensenkende Lagerverwaltung.“

Die US-Wirtschaftsdaten waren während des gesamten Jahres 2023 viel stärker als die europäischen Daten. Daher ist es auch nicht überraschend, dass die Renditen der U.S.-Staatsanleihen deutlich höher sind als die von europäischen Staaten.

Die USA können sich noch den Luxus leisten, Haushaltsdefizite in Höhe von mehreren Billionen Dollar zu erwirtschaften, um ihren Binnenkonsum zu subventionieren und neue Halbleiter-, Batterie- und Elektrofahrzeugfabriken zu finanzieren.

Warum ist der Euro gegenüber dem Dollar im Jahr 2023 dennoch gestiegen?

Die Kapitalströme aus Japan haben den Euro seit Oktober letzten Jahres in die Höhe getrieben. Diese „Hot Money“-Händler strömten in die Eurozone, als die Europäische Zentralbank ihren Zinserhöhungszyklus begann.
Diese Händler (vor allem von japanischen Geschäftsbanken) werden jedoch sehr wahrscheinlich bald ihr Kapital zurück nach Japan transferieren. Sie haben nur wenige Monate Zeit, um sich auf die weithin erwarteten Zinserhöhungen der Bank of Japan einzustellen.

Die EZB hat später als die Fed mit der Zinserhöhung begonnen. Der Zinserhöhungs¬zyklus begann im Oktober 2022 – ausgehend von 1,25 % – und endete im September dieses Jahres bei 4,5 %.
Das ist prozentual gesehen eine viel stärkere Erhöhung als in den USA. Im gleichen Zeitraum hat die Fed die Obergrenze ihres Leitzinses von 3,25 % auf 5,5 % angehoben.

Was signalisieren die Märkte?

Eine Vorhersage über die weiteren geldpolitischen Maßnahmen der EZB ist schwierig. Die EZB selbst spricht sich für eine längere Beibehaltung des jetzt erreichten Zinsniveaus aus. Aber was erwartet der Markt?

Die Markterwartungen lassen sich gut an den Swapsätzen ablesen. Im nachfolgenden Chart ist die zweijährigen Swap-Zinsspanne (zeigt den erwarteten Durchschnittszinssatz) zwischen dem Euro und dem Dollar abgetragen, gemeinsam mit dem Verlauf des EUR/USD-Wechselkurses.

Mit dem Ende der Zinserhöhungszyklen reagieren die Swapsätze immer empfindlicher auf Erwartungen über den Zeitpunkt und das Tempo der erwarteten Lockerungszyklen. Sollte der Swap-Spread weiter abwärts tendieren, spricht dass für eine schnellere Reduzierung des EZB-Leitzinses als bisher angenommen.

Wie bereits erwähnt, ist die Wirtschaft der Eurozone schwächer, weniger produktiv und stärker vom Welthandel abhängig als die Wirtschaft der USA. Wenn die rezessiven Tendenzen anhalten, erwarten wir seitens der EZB eine schnellere und stärkere Zinssenkung im Vergleich zur Fed. Dies sollte den EUR/USD-Kurs belasten.

Zudem verfolgt die Eurozone eine unzuverlässige, kostenintensive und wachstums-feindliche Energiepolitik. Diese feindselige Haltung gegenüber Kohlenwasserstoff- und Kernenergie wird das, was von der europäischen Industrie übrig ist, aushöhlen.

Wir erwarten, dass damit einhergehend die langfristigen Kapitalströme sich zu Ungunsten Europas verschieben. Diese Vertrauenskrise könnte eine Kapitalflucht in die USA auslösen.
Aber auch die Rückabwicklung der „Hot Money“-Kapitalströme der Yen-Carry-Trader sollte den Verkaufsdruck auf den Euro erhöhen. Kapitalflucht ist der stärkste kurzfristige Faktor, der die Wechselkurse beeinflusst.

Wir setzen auf einen fallenden Euro

Wir empfehlen Puts auf den CurrencyShares Euro Trust (NYSE: FXE). Er bildet den Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar (EUR/USD) 1:1 ab.


Unser Trade:

„Kauf zum Eröffnen“ FXE – 15. März 2024, $102 Put-Option bis zu einem Preis von $3,90 pro Kontrakt.

  • Das Symbol lautet: FXE240315P00102000
  • Suchen Sie nach Optionen unter dem Ticker der Aktie: FXE
  • Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtige Option ausgewählt haben (mit Fälligkeit am 15. März 2024)
  • Wählen Sie den Ausübungspreis von $102
  • Wählen Sie „PUT“-Option
  • Wählen Sie aus, wie viele Kontrakte Sie kaufen möchten
  • Sobald Sie den richtigen Kontrakt ausgewählt haben, klicken Sie auf „Kaufen zum Eröffnen“
  • Wählen Sie „Limit-Order“. Damit legen Sie den Preis für den Handel fest
  • Verwenden Sie ein Limit von $3,90
  • Klicken Sie auf „Kaufen“, um die Order zu übermitteln.

Wenn FXE bis März nächsten Jahres auf 94 $ fällt, würden diese Puts eine Rendite von 130 % erzielen. Ein Rückgang auf 96 $ im nächsten Monat würde einen Gewinn von 55 % bringen.


Hinweis zum Risiko: Optionsgeschäfte können volatil sein und bergen ein hohes Risiko. Und obwohl diese Ideen gut recherchiert sind, ist nichts garantiert. Setzen Sie hier kein Geld ein, das Sie unmittelbar benötigen. Und denken Sie daran, dass Sie selbst entscheiden können, wie viel Sie in jeden Trade investieren möchten. Achten Sie darauf, Ihr Risiko zu streuen und nicht Ihr gesamtes Geld in einen Titel zu stecken.

Viel Erfolg bei diesem Trade!

Dan Amoss, CFA

Leitender Analyst, Strategische Investments Pro