Jim Rickards Strategische Investments

Survival Briefing: Ein Pulverfass voller Konflikte

Liebe Leser von Strategische Investments Pro,

Willkommen zur neuesten Ausgabe des Survival Briefings. Diese Publikation ist Ihr unverzichtbarer Leitfaden für die Bewältigung kommender Krisen, seien es Naturkatastrophen, Kriege, Finanzkrisen oder tödliche Pandemien.

Unser Ziel ist es, Ihnen und Ihrer Familie nicht nur zu helfen, physisch zu überleben, sondern auch Ihre Gesundheit, Ihr Vermögen und Ihre Eigentumsinteressen zu bewahren.

Krisen sind je nach Art und Ort unterschiedlich, aber eines haben sie alle gemeinsam: Wer im Voraus vorbereitet ist, hat die besten Überlebenschancen. Genau dabei helfen wir Ihnen mit unseren Survival Briefings.


 

Ein Pulverfass voller Konflikte

 

Derzeit gibt es mehrere existenzielle geopolitische Krisen, bei denen die Zukunft von Völkern, Kulturen und politischen Regimen bedroht ist.

Mehr noch: Auch wenn die Krisenherde um die halbe Welt verstreut sind, so kann jeder von uns von den Auswirkungen direkt betroffen sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine oder mehrere dieser Krisen so weit eskalieren, dass Großmächte sich direkt gegenüberstehen oder im schlimmsten Fall der Einsatz von Atomwaffen droht. Dann ist Ihre physische Sicherheit direkt gefährdet.

Aber auch wenn es nicht zum Äußersten kommt, ist dennoch der Wert Ihres Portfolios bedroht.

Leo Trotzki soll gesagt haben:

„Du bist vielleicht nicht am Krieg interessiert, aber der Krieg ist an dir interessiert.“

Gegenwärtig könnte es bestenfalls kostspielig sein oder schlimmstenfalls tödlich sein, weit entfernte Ereignisse zu ignorieren.

Als Anleger können Sie nicht nur zuschauen und abwarten. Diejenigen, die die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Krisen richtig erkennen und über die vorausschauenden Analyseinstrumente verfügen – um zu erkennen, wohin das Ganze führt – können ein Vermögen machen oder verlieren.


 

Die Verflechtungen der Konflikte

 

Im Folgenden wird ein Überblick über sechs kritische Konfrontationen gegeben, bei denen die Zusammenhänge sehr eng und die Risiken einer Eskalation hoch sind.

 

Ukraine:

Wir haben schon oft über diesen Krieg geschrieben, daher heute nur kurz eine Einschätzung des aktuellen Status Quo.

Die ukrainische Offensive, die am 4. Juni 2023 gestartet wurde, ist völlig gescheitert.

Die russischen Verteidigungslinien sind intakt. Die Ukraine hat kein nennenswertes Territorium gewonnen, abgesehen von einigen verlassenen Dörfern im Nirgendwo. Die ukrainischen Truppen sind in den Gefechten unterlegen. Auch die Verluste an gepanzerten Fahrzeugen auf Seiten der Ukraine sind enorm.

Die Reaktion der USA besteht nicht darin, Friedensgespräche aufzunehmen. Stattdessen setzen die USA die Eskalation mit weiteren Waffenlieferungen und finanzieller Unterstützung fort. Bidens Ziel ist es, den Krieg bis zu den Wahlen im November 2024 fortzusetzen, damit er keine weitere Niederlage eingestehen muss.

Diese erneute Eskalation seitens der USA (F-16-Kampfjets, Abrams-Panzer, Seedrohnen, militärische Beratung) wird Russland nicht unbeantwortet hinnehmen.

Russland könnte Hyperschallraketen einsetzen oder eine neue Offensive im Norden der Ukraine beginnen. Schließlich werden durch diese Eskalationsdynamik beide Seiten näher an den Einsatz von Atomwaffen herangeführt.

 

Berg-Karabach:

Die Amerikaner werden in der Regel verspottet, weil sie die Krisenherde auf der Landkarte nicht finden können. Im Fall von Berg-Karabach könnte man ihnen diese Unzulänglichkeit verzeihen. Bergkarabach ist ein großes Gebiet im Kaukasus (früher eine Oblast oder Provinz), das vollständig zu Aserbaidschan gehört, aber historisch und ethnisch mit Armenien verbunden ist.

Aserbaidschan und Armenien grenzen an Georgien in der Kaukasusregion zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer. Diese Region ist ihrerseits von mächtigen Nachbarn wie dem Iran, der Türkei und Russland umgeben.

Aserbaidschan hatte im September einen großangelegten Angriff auf Berg-Karabach gestartet, um den Widerstand gegen die aserbaidschanische Herrschaft zu beenden. Die Bevölkerung kapitulierte faktisch und begann eine Massenmigration nach Armenien, wobei sie ihre über tausendjährige Kultur und religiöse Verehrung aufgab.

Daraufhin kündigte die separatistische Regierung der Region die Auflösung der armenischen Enklave zum 01. Januar 2024 an. Diese Entscheidung zielt darauf ab, die Sicherheit und das Leben der Bevölkerung in dieser Region zu schützen. Die Ankündigung der Auflösung war Teil der Kapitulationsbedingungen.

Ob damit diese Auseinandersetzung endgültig vorüber ist, wird die Zukunft zeigen.

 

Kosovo – Serbien:

Die lange Liste der Balkankonflikte reicht bis zu den Anfängen des Ersten Weltkriegs 1912-1913 zurück. Der Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien, was Serbien nie anerkannt hat. Die Beziehungen zwischen den beiden Gebieten waren dank der Vermittlung durch die EU und die USA stabil geblieben.

In jüngster Zeit sind die Spannungen aufgrund von Behauptungen über einen serbischen Terroranschlag im Kosovo und das Aufmarschieren serbischer Truppen an der Grenze eskaliert. Serbien ist ein langjähriger Verbündeter Russlands. Serbien ist von NATO-Mitgliedern umgeben (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro).

Sollte Serbien jedoch die Kontrolle über das Kosovo zurückgewinnen, würde dies einen Keil in diese NATO-Umgebung treiben. Es besteht nicht nur die Gefahr eines Krieges zwischen dem Kosovo und Serbien, sondern auch die Gefahr, dass dieser Krieg zu einem weiteren Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland und zu einem Nebenschauplatz des Krieges in der Ukraine wird. Auch hier ist die Gefahr einer Eskalation groß.

 

Israel – Hamas:

Der Israel-Palästina-Konflikt ist mit dem Hamas-Angriff auf Israel am Morgen des 07. Oktober dramatisch eskaliert. Zum ersten Mal seit 1973 hat Israel offiziell den Krieg erklärt.

Als Reaktion darauf, begann Israel den Gaza-Streifen mit massiven Bombardements zu überziehen, die bis zum heutigen Tag anhalten. Doch dies wird nicht die einzige Antwort Israels bleiben. Noch immer hält die Hamas israelische Geiseln gefangen, die Israel befreien möchte.

Die israelische Armee bereitet derzeit eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen vor. Deren Ziel ist es, die Hamas zu beseitigen.

Mit Beginn der Bodenoffensive drohen andere Parteien in den Krieg einzutreten. Schon jetzt gibt es Gefechte an der Grenze zum Libanon zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee.

Die USA haben ihre militärische Präsenz im nahen Osten massiv verstärkt. Mittlerweil sind zwei Flugzeugträger im östlichen Mittelmeer stationiert.

Ein umfassenderer Krieg im Nahen Osten ist nicht auszuschließen.

 

Syrien – Türkei – USA:

Die von den USA unterstützten Bemühungen, das Assad-Regime in Syrien zu stürzen, gehen auf die Obama-Regierung zurück. Die US-Truppen befinden sich in Nordsyrien, um die syrische Ölförderung zugunsten der einheimischen Kurden zu kontrollieren.

Die Türkei betrachtet die Kurden als Todfeinde, da sie versuchen, kurdische Teile der Türkei zu befreien, um sie in ein größeres Kurdistan einzubinden.

Russland hingegen unterstützt den syrischen Machthaber Assad.

Die Türkei hat in letzter Zeit ihre Angriffe auf kurdische Stellungen in Syrien verstärkt. Die USA haben kürzlich eine türkische Drohne abgeschossen. Russland ist in höchster Alarmbereitschaft. Russland und die Türkei sind befreundet, aber die USA und die Türkei sind NATO-Verbündete.

Es ist kompliziert, aber die Risiken von ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen den USA und Russland nehmen zu.

 

China – Taiwan:

Eine kommunistische Invasion Taiwans würde zu einem Krieg führen, der größer wäre als jeder der zuvor beschriebenen.

Dennoch ist die Lage im Moment nicht bedrohlich. Das liegt wahrscheinlich an den bevorstehenden Wahlen in Taiwan, bei denen eine pro-chinesische Partei gute Chancen hat, zu gewinnen. China will vor den Wahlen keine Unruhe stiften. Dennoch bleibt die Situation gefährlich und potenziell unbeständig.


Wir haben sechs Konflikte, Kriege oder Beinahe-Kriege beschrieben, die derzeit im Gange sind. Es wäre ein Leichtes, diese Liste um weitere Krisenherde wie Nordkorea, Niger und Indien/China (Grenzstreit) zu ergänzen.

Ohne die Wahrscheinlichkeit einer Verschärfung der einzelnen Krisen in Zahlen auszudrücken, ist es eine einfache statistische Tatsache, dass bei sechs oder mehr eskalierenden Konflikten die Wahrscheinlichkeit, dass einer außer Kontrolle gerät, hoch ist.

Es könnte sein, dass wir auf dieses Mosaik aus Stellvertreterkriegen und heißen Konflikten als Vorboten eines Weltkriegs zurückblicken.


 

Empfehlungen für das Risikomanagement Ihres Portfolios

  

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen genau. Nehmen Sie nichts davon als selbstverständlich hin und gehen Sie nie davon aus, dass sich die Dinge „einfach so ergeben“. Manchmal tun sie das nicht.

Diversifizieren Sie Ihr Portfolio. Das klingt offensichtlich, aber viele Anleger wissen nicht, was Diversifizierung bedeutet. Es bedeutet nicht, 50 Aktien in zehn Sektoren zu besitzen.

Es bedeutet, dass Sie fünf oder mehr unkorrelierte Anlageklassen besitzen müssen. Dazu gehören neben Aktien auch Bargeld, alternative Fonds, Edelmetalle, Immobilien und hochwertige Anleihen.

Bleiben Sie beweglich. Die Lage kann sich schnell ändern. Auf dem Weg zum Krieg sollten Sie Ihren Anteil an Bargeld und Sachwerten erhöhen und einige Verteidigungs- und Energietitel besitzen.

Wenn die Konflikte ohne Eskalation gelöst werden, kann eine Umschichtung zurück in Aktien erfolgen.

 

Bleiben Sie sicher,

 

 

Jim Rickards

Chefanalyst, Jim Rickards Strategische Investments Pro